PRESSEMITTEILUNG

 

Entwicklung “Spezialisierter ambulanter Palliativversorgung“ in Sachsen Anhalt

 

In unserer Gesellschaft gelten „Sterben“ und „Tod“ im täglichen Leben oft als Tabu-Themen. Darum ist es umso wichtiger, dass kompetente Spezialisten aus dem ärztlichen und pflegerischen Bereich sowie Experten von den Krankenkassen für die letzte Phase einer nicht mehr heilbaren Erkrankung ein umfassendes Versorgungsangebot schaffen. Die derzeitige Versorgungssituation von Patienten, die an einer Erkrankung mit einer Begrenzung der Lebenserwartung leiden, bietet verschiedene, aber nicht umfassende Angebote.

 

Nachdem die gesetzlichen Grundlagen für die „Spezialisierte ambulante Palliativ-Versorgung“ (SAPV) als Rahmen geschaffen wurden, entstehen in Sachsen-Anhalt fünf regionale Palliativzentren. Grundlage bilden die schon in den Versorgungsregionen bestehenden Strukturen. So werden in Stendal, Magdeburg, Wernigerode, Dessau und Halle regionale Palliativzentren aufgebaut:

 

 

 

 

 

 


 

Bundesweit erstes flächendeckendes Versorgungsangebot in der spezialisierten ambulanten Palliativversorgung

 

Dazu wird in Sachsen Anhalt unter maßgeblicher Beteiligung der AOK des Landes ein Versorgungsangebot geschaffen, das die Chance bietet, bisher bestehende Versorgungslücken im ambulanten Bereich kompetent zu schließen und vernetzte Strukturen zu schaffen. Durch die Etablierung von SAPV entsteht ein wichtiges Bindeglied zwischen stationären und ambulanten Angeboten. Die Betroffenen sind dank des ganzheitlichen  Ansatzes dieses Versorgungsangebotes rundum bestens betreut.

 

Sachsen-Anhalt ist das erste Bundesland, das betroffenen Patienten durch die flächendeckende Umsetzung der SAPV eine optimale palliativmedizinische Betreuung anbietet.

 

Menschenwürde steht an erster Stelle

 

Zu Hause "Endlich zu leben", kann mit der Unterstützung von SAPV ermöglicht werden. Palliativmedizin und Palliativpflege umfasst die ganzheitliche Behandlung von Patienten mit einer nicht heilbaren, progredienten und weit fortgeschrittenen Erkrankung mit begrenzter Lebenserwartung, zu der Zeit, in der die Erkrankung nicht mehr auf eine kurative (heilende) Behandlung anspricht und die Beherrschung der Schmerzen, anderer Krankheitsbeschwerden, psychischen, sozialen und spirituellen Problemen höchste Priorität besitzt und für die das Hauptziel der Begleitung die höchstmögliche Lebensqualität bis zum Tod ist, d.h. die verbleibende Zeit so angenehm wie möglich zu gestalten. Dem Patienten wird optimale Unterstützung geboten durch spezielle palliativmedizinische  und –pflegerische Interventionsangebote gegen Schmerzen und andere belastende Beschwerden. Denn ein Team ausgebildeter Palliativmediziner und palliativ- geschulter Pflegender koordiniert die Versorgung des Patienten zu Hause. Sie übernehmen in Zusammenarbeit mit niedergelassenen Pflegediensten spezielle medizinische und pflegerische Aufgaben und können durch Kooperation mit niedergelassenen Ärztinnen und Ärzten sowie deren Berufskollegen aus dem stationären Bereich der Krankenhäuser einen 24stündigen Rufdienst anbieten. Durch eine schnelle und kompetente Lösung bei auftretenden Schwierigkeiten zu Hause wird den Angehörigen und Patienten die benötigte Sicherheit gegeben.

 

Als große Chance sehen Mitarbeiter aus den stationären Pflegeeinrichtungen sowie Mitarbeiter der SAPV- Dienste, Patienten nicht nur im häuslichen Umfeld versorgen zu können, sondern auch Bewohner in Alten- und Pflegeheimen einschließen zu können. Die Öffnung der Heime für die Angebote von SAPV soll besonders in diesem Bereich "Leben bis zuletzt" im gewohnten Umfeld ermöglichen.

 

Genau die Defizite der ambulanten Versorgung sollen durch SAPV geschlossen werden und damit das Leben der Patienten im Kreis ihrer Angehörigen bis zum Lebensende in der vertrauten häuslichen Umgebung würdig ermöglichen. Die niedergelassenen Ärzte sind wichtige Partner bei der Sicherstellung der ambulanten palliativen Versorgung.

Um dieses anspruchsvolle Ziel zu realisieren, werden effiziente Strukturen aufgebaut die ab dem 1. April 2009 ein  Versorgungsangebot gewährleisten, bei dem einzig und allein der Mensch im Mittelpunkt steht. Die Einschreibung ist ab dem 1.April möglich. Informationen dazu können die beteiligten Palliativzentren und deren Kooperationspartner geben.

Dieses Versorgungsangebot können zurzeit Versicherte der AOK Sachsen-Anhalt, der Bundesknappschaft und der Landwirtschaftlichen Krankenkasse in Anspruch nehmen.

 

 

 

Kontakt:

 

Medizinisches Zentrum Harz GmbH

am Harz-Klinikum Wernigerode-Blankenburg
Ilsenburger Str. 15

38855 Wernigerode

 

www.mvz-harz.de

 

Ansprechpartner

Simone Franz                                                Klaus Harsing

03943 61-4590                                               039454 82887

simone.franz(ad)harz-klinikum.de               klaus.harsing(ad)diako-harz.de